Staplerbatterie richtig laden und Tiefentladung vermeiden
Damit ein Gabelstapler zuverlässig einsatzbereit bleibt, muss die Batterie fachgerecht geladen werden. Das richtige Ladeverhalten schont die Technik und minimiert Ausfallzeiten.
Eine unsachgemäß geladene Batterie verliert schnell an Kapazität. Besonders gefährlich ist die Tiefentladung – also eine Entladung von mehr als 80 % der Nennkapazität. Sie führt zu schnellerem Verschleiß, dauerhaften Schäden und kann die Batterie unbrauchbar machen. Auch die Sicherheit leidet: Beim Laden entsteht Wasserstoffgas – bei falscher Handhabung besteht Explosionsgefahr.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Staplerbatterie korrekt laden.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung: So laden Sie richtig
1. Wann laden?
Laden Sie, wenn die Batterie noch 20–30 % Restladung hat. So vermeiden Sie kritische Tiefentladungen und beugen irreparablen Schäden wie Sulfatierung vor. Auch bei längeren Stillstandszeiten sollte regelmäßig nachgeladen werden, um Selbstentladung auszugleichen.
2. Wo und wie laden?
- Immer an einem gut belüfteten Ort, fern von Feuer, Rauch oder brennbaren Materialien.
- Schalten Sie den Stapler vollständig aus und trennen Sie die Batterie vom Bordnetz.
- Verwenden Sie ein auf den Batterietyp ausgelegtes Ladegerät mit passender Spannung. Hier können Sie nachlesen, was bei der Auswahl des Ladegeräts wichtig ist.
- Nur mit Gleichstrom laden. Zulässige Ladeverfahren sind in DIN 41773 und DIN 41774 definiert.
- Die Batterie wird polrichtig (Plus an Plus, Minus an Minus) an das ausgeschaltete Ladegerät angeschlossen. Erst danach darf das Ladegerät eingeschaltet werden.
- Lassen Sie den Ladevorgang vollständig durchlaufen – eine Unterbrechung kann die Batterie schädigen. Falls ein Abbruch unvermeidbar sein sollte: erst das Ladegerät ausschalten, dann den Stecker ziehen.
Wurde das Ladegerät nicht zusammen mit der Batterie geliefert, sollten Sie die Kompatibilität durch eine Fachkraft prüfen lassen. Nur so lässt sich eine unzulässige Gasbildung oder Überlastung vermeiden.
Beim Laden dürfen die Grenzströme gemäß DIN EN 62485-3 nicht überschritten werden. Dies dient der Sicherheit und verhindert unzulässige Gasentwicklung.
Eine Ausgleichsladung ist erforderlich nach wiederholt unvollständiger Ladung, nach IU-Ladung oder bei festgestelltem Kapazitätsverlust. Sie erfolgt im Anschluss an eine Normalladung mit max. 5 A pro 100 Ah Nennkapazität.
3. Was ist nach dem Laden wichtig?
- Lassen Sie die Batterie mindestens zwei Stunden abkühlen, bevor sie wieder genutzt wird.
- Prüfen Sie anschließend den Wasserstand und füllen Sie bei Bedarf mit entmineralisiertem Wasser nach (DIN 43530). Niemals während des Ladevorgangs nachfüllen!
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Was passiert bei Tiefentladung?
Entladene oder auch nur teilentladene Batterien sollten stets sofort wieder geladen werden – längeres Stehen in entladenem Zustand schadet der Batterie.
Entspricht die Elektrolytdichte am Ende der Entladung weniger als 1,13 kg/l, liegt bereits eine Tiefentladung vor.
- Blei-Säure: Bleisulfat lagert sich ab → Sulfatierung → dauerhafte Kapazitätsverluste.
- Lithium-Ionen: Materialien werden geschädigt, Elektrolyt kann zersetzt werden → Brand- oder Explosionsgefahr.
Entladungen von mehr als 80% der Nennkapazität sollten dringend vermieden werden. Diese Tiefentladungen führen zu einem schnelleren Verschleiß und verkürzen die Lebensdauer der Batterie so erheblich.
Häufige Ursachen
- Zu lange Betriebszeiten ohne Zwischenladen
- Stillstand ohne Nachladung
- Defekte Elektronik oder Verbraucher
So vermeiden Sie Tiefentladung
Laden Sie die Batterie bestenfalls täglich und kontrollieren Sie regelmäßig den Ladezustand.
Generell raten wir Ihnen die Batterie immer sauber und trocken zu halten und Montagearbeiten nur mit vorgesehenem isoliertem Werkzeug durchzuführen. Schon geringe Mengen austretender Elektrolytpartikel während der Batterieladung können eine schwach leitende Schicht auf der Batterieoberfläche bilden und dadurch Kriechströme verursachen. Diese Kriechströme können zur Selbstentladung der Zellen oder gar Funkenbildung führen. Funkenbildung kann im schlimmsten Fall eine Explosion und/oder einen Batteriebrand verursachen.
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